Sternabert

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Donnerstag, 8. August 2013

Teichwasserläufer am Bärengraben...

Hallo Leute,

ich hatte schon in der letzten Woche immer wieder mal an ihn gedacht. Am Montagmorgen flog er dann gegen 7:30 Uhr rufend und in kurzer Distanz an mir vorbei, als ich an zwei vernässten Ackerflächen am Bärengraben, nordöstlich des Gülper Sees, nach Limikolen schauen wollte. Es folgte eine längere Nachsuche, bis ich ihn endlich, offen im Wasser stehend, wiederfand und wunderbar beobachten konnte. Ein mutmaßlich vorjähriger, oder aber adulter Teichwasserläufer (Tringa stagnatilis) im schlichten Federkleid - filigran und anmutig.
Während ich das Areal observierte, entdeckte ich noch eine vorjährige Zwergmöwe (Hydrocoloeus minutus). Auch diese kleinste aller Möwen weltweit hinterlässt einen sehr grazilen Eindruck und passte beim besten Morgenlicht schön in die Szene. Dass sie ihr 1. Sommerkleid trägt, erkennt man an den ausgeblichenen dunklen Schirmfedern und Großen Armdecken, den schwarzen Spitzen der alten äußeren Schwanzfedern und dem noch dunkel durchscheinenden Flügelbug.
Um das Trio der leuchtend hellen Grazien vollständig zu machen, kann ich hier noch den immaturen Seidenreiher (Egretta garzetta) anfügen, der sich zu den beiden adulten, die sich schon seit letzer Woche direkt am Gülper See aufhalten, dazugesellt hat. Hier ist für die Altersbestimmung der fehlende Schopf und die partielle, rosa überhauchte Hellfärbung des Schnabels heranzuziehen.
In den umliegenden feuchten Flächen halten sich viele Kiebitze (Vanellus vanellus), Bekassinen (Gallinago gallinago), Bruchwasserläufer (Tringa glareola), Kampfläufer (Philomachus pugnax), Dunkelwasserläufer (Tringa erythropus), einige Große Brachvögel (Numenius arquata), 2-4 Uferschnepfen (Limosa limosa), Waldwasserläufer (Tringa ochropus), Flussuferläufer (Actitis hypoleucos), Grün- und Rotschenkel, Alpenstrandläufer (Calidris alpina), Sichelstrandläufer (Calidris ferruginea), sowie Sand- und Flussregenpfeifer auf.  
Die Dämmerstunde am See ist immer wieder ein Genuss.
 
Ebenso, wenn morgens die Sonne wieder ihre Reise gen Westen beginnt.
Zwischendurch gab es diesmal Wetterkapriolen und daraus erwachsene Stimmungen, die einem einmal mehr bewusst machen, wie schön doch das Havelland ist.
Von hier aus konnten P. v. S. und ich den Teichwasserläufer am Dienstagmorgen nocheinmal ausfindig machen, besser gesagt, er kam gegen 8:00 Uhr zu dieser Blänke geflogen, an der wir uns für den Morgen angesetzt hatten. Auch eine Wasserralle (Rallus aquaticus) ließ sich neben all den anderen sehen und ca. 20 Trauerseeschwalben (Chlidonias niger) gaukelten fortwährend über der Fläche. Dazu gab´s bei entspannter Morgenstimmung Kaffee und gute Konversation. Erwähnenswert ist noch ein Trupp von 23 Schwarzstörchen (Ciconia nigra), der am Montag in der Frühe unweit des Bärengrabens landete. Leider waren nur Belegaufnahmen eines Teils der Tiere gegen die Sonne möglich. 
Ein paar Stunden früher stand allerdings ein einzelner adulter besser in Position.
Dabei will ich es vorerst bewenden lassen. Nur eins noch: wer seine Bestimmungskenntnisse bezüglich Enten im Schlichtkleid verfestigen möchte, der sollte jetzt in die "Großer Graben-Niederung" aufbrechen. Am Mittwoch sah ich die ersten 6 Spießenten (Anas acuta), die das "Anas-Ensemble" nun vervollständigen.
In der Hoffnung, dass ich ein wenig der vorherrschenden Stimmung in diesem Post einfangen konnte, verbleibe ich mit herzlichen Grüßen - Tschü, Bert...

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