Sternabert

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Dienstag, 20. März 2012

Limikolen in Westbrandenburg

Moin, der Frühling erwacht und somit ziehen auch nach und nach die faszinierenden Watvögel  durch hiesige Lande oder besetzen z.T. demnächst ihre Brutreviere. Momentan gibt´s Waldwasserläufer, Kampfläufer, Bekassinen, Waldschnepfen und vereinzelt schon Rotschenkel und Uferschnepfen. Nun haben es unsere Freunde zu dieser Jahreszeit meist recht eilig, um in ihren Brutgebieten anzukommen. Daher rasten sie vergleichsweise kurz und sind eigentlich besser auf dem Herbstzug zu beobachten, wo sie sich an einschlägigen Orten sammeln und dort meist länger ausharren. Mitte, Ende April kann man hier aber u.a. balzende Kampfläufer und Rotschenkel beobachten und auch die "Himmelsziegen" lassen ihr Meckern (dieses Geräusch wird durch die Vibration der gespreizten, äußeren Stoßfedern hervorgerufen) im Sturzflug ertönen.

Kiebitze führen ihre Luftakrobatik vor und untermalen das Ganze mit ihren unverwechselbaren, fulminanten Rufen. Zuweilen, da leider selten geworden, hört man dazwischen noch Uferschnepfe und Brachvogel.





Als kleine Appetithappen einige Bilder aus dem letzten Spätsommer.

 Kiebitze im Schlichtkleid in der Morgensonne




wahrscheinlich junger (siehe vehältnismäßig kurzer Schnabel und starkes Kerbenmuster auf den Schirmfedern) Großer Brachvogel bei der Gefiederpflege



  
 Hier ein jugendlicher Grünschenkel allein auf weiter Flur
Limipotpourri mit Dukelwasserläufern, Grünschenkeln, Bruchwasserläufern, Kampfläufern und Sichelstrandläufer im JK.

Wer ist wer?

Das Foto entstand, nachdem eine Habichtattacke die Vögel veranlasste, zusammen im tiefen Wasser zu landen.

Die folgenden zwei Bilder zeigen Dunkelwasserläufer (übrigens alle im JK), die das kühle Nass nach Nahrung durchwühlen. Gerade diese Art sieht man oft im tieferen Wasser, dann zuweilen auch schwimmend. In dem Zeitraum, als die Fotos entstanden, hielten sich mind. 113 Individuen im Gebiet auf.


Das war natürlich der Brenner im letzten Jahr.
Ein adulter Spitzschwanzstrandläufer im Brandenburgischen!
Diese schönen Vögel brüten im Nordosten Sibiriens in einem relativ kleinen Areal zwischen den Flüssen Kolyma und Lena und die Altvögel ziehen in breiter Front über´s kontinentale Ostasien in ihre Überwinterungsregionen. Jungvögel hingegen halten sich wohl strikt an die Küstenlinie um Richtung Australien in den Winterurlaub zu gelangen und starten, wie bei anderen Arten auch, erst etwas später als die Alten. Aus diesem Grund werden in Westeuropa sehr selten, aber regelmäßig vornehmlich Altvögel registriert.

Der Spitzschwanz ähnelt stark dem Graubruststrandläufer, ist aber wohl dennoch dem Kampfläufer näher verwandt.

Für Deutschland meines Wissens erst der zweite Nachweis.
Zu guter Letzt noch ein Sichelstrandläufer im Jugendkleid, welcher dann schon eher regulär bei uns auftaucht. Im Gegensatz zu adulten Tieren dieser Art im Prachtkleid eher dezent gefärbt, aber trotzdem schön anzuschauen.

Limikolenbestimmung ist eine aufregende Sache, so kann man sie zumeist nur auf größere Distanzen observieren und einige sehen sich sehr ähnlich.
Nun muss man noch die verschiedenen Kleider (SchlichtKleid, PrachtKleid und JugendKleid) und ggf. die arttypischen Verhaltensweisen auf´m Schirm haben. Im Frühjahr mausern die meisten ins PK oder haben es bereits angelegt, was die Sache ein klitzekleinwenig vereinfacht.
Mein Hintergrundbild soll übrigens einen Sumpfläufer (Limicola falcinellus) darstellen...

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