Sternabert

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Montag, 15. April 2013

Es ist Lötzzeit...

Liebe Freunde, in der Havelniederung um den Gülper See gibt es im Vergleich zum Inhalt der letzten Posts keine signifikanten Veränderungen zu vermelden. Außer, dass die Enten- und Gänsezahlen schon merklich abgenommen haben. Erwähnenswert vielleicht der erste singende Baumpieper (Anthus trivialis) , Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapillus), drei Wiesenschafstelzen (Motacilla flava), ein adulter Merlinmann (Falco columbarius), 1,0 Bergente (Aythya marila) und die (obligate) Kurzschnabelgans (Anser brachyrhynchus) .
Am Rande noch eine abstruse Sichtung aus einer der dunkelsten Gegenden Deutschlands. Haltet mich für verrückt, aber neben einigen Sternschnuppen habe ich in der Nacht vom 12. zum 13.04. mein erstes UFO gesehen - sozusagen ein "Lifer". Ein auffällig großes, gleißendes Licht, ohne blinkende Positionsleuchten kam ruhig und geradlinig aus W angeflogen um nach einiger Zeit und im Bruchteil einer Sekunde senkrecht nach oben zu fahren und im Äther zu verschwinden. Astronauten aus fernen Galaxien? Besucher aus anderen Dimensionen? Oder war es gar eine neue Geheimwaffe der Bundeswehr die in "Area Klietz" abgeschossen wurde, um einen armen nächtlichen Luchgänger zu erschrecken? Der nächste Abend war weniger paranormal, allein aber aus vogelkundlicher Sicht ein Hochgenuss. Als sich im Wachower Lötz mein letzthin ständiger Begleiter, der Wind, gegen Abend etwas gelegt hatte, konnte ich dort die ersten Fitislaubsänger (Phylloscopus trochilus)  in diesem Jahr begrüßen. Insgesamt sangen drei.
Nur eine Rohrdommel (Botaurus stellaris) machte mit ihrem wundersamen Bass auf sich aufmerksam. Leider Gottes haben diese im Volksmund zu Recht "Moorochse" genannten Vögel bei uns in den letzten Jahren stark abgenommen, dagegen sind 5 singende Blaukehlchen (Luscinia svecica) in einem Gebiet für die Mittlere Havelniederung schon eine sehr erfreuliche Sache.
Desweiteren gaben sich mittlerweile auch hier die Wiesenschafstelzen ein Stelldichein und die ersten Bekassinen (Gallinago gallinago) vollführten, im Gegensatz zu denen in der Havelaue, ihre abendliche Luftbalz. Ab und an erklang der Ruf des Waldwasserläufers (Tringa ochropus) und Rohrschwirl (Locustella luscinioides), Bartmeise (Panurus biarmicus) und Co. bevölkern die Schilfzonen. Am späteren Abend war starker Rotdrosseldurchzug zu bemerken und neben 2 balzrufenden Wasserrallen (Rallus aquaticus) peitschten tatsächlich 3 Tüpfelsumpfhüner (Porzana porzana) ihr taktfestes "huITT" durch die Nacht.
Morgens beim Kaffee nocheinmal ca. 30 Rotdrosseln (Turdus iliacus), eine melancholisch "ziÜ ziÜ ziÜ" rufende Weidenmeise (Poecile montana), eine singende Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla), der erste männliche Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) und ein Trupp Schwanzmeisen (Aegithalos caudatus). Im Hintergrund  Blaukehlchen. Auf dem Weg durch die Wachower Feldflur sah ich noch Bless- und Tundrasaatgänse, begleitet von einem Kurzschnabel. Am in der Nähe gelegenen Trebelsee gab´s neben 12 Silberreihern (Casmerodius albus) und anderen Enten auch 1 Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis) und 8 weibchenfarbige Samtenten (Melanitta fusca).
Dass in der Nacht nur wenige Meter von meier Schlafstatt entfernt ein riesiger Pappelast zu Boden gekracht ist, brauch´ ich ja gar nicht zu erwähnen. Vogelkieken, Grenzwissenschaft und Lebensgefahr - ein brandenburger Abenteuer...










In diesem Sinne - Bert...

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