Sternabert

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Freitag, 18. Oktober 2013

Chili Würzung und Pivo


Diese Maskenammer (Emberiza spodocephala) scheint sich mit uns verbündet zu haben. Sie hinterlässt den Eindruck Bier zu mögen und von Chili Würzung zu träumen.
Black-faced Bunting
Wir essen jeden Abend Kohlsuppe, manchmal mit Chleb und sind trotzdem weiterhin guter Dinge. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und somit kommen auch die ersten Wintervorboten eingeflogen. Böhmische Seidenschwänze (Bombycilla garrulus), Rosengimpel (Carpodacus roseus), Raufußbussarde (Buteo lagopus) und größer werdende Trupps von Birkenzeisigen (Carduelis flammea), sind nun täglich zu beobachten. Die hiesigen Raufüsse sind ziemlich groß, unterseits extrem hell und auch die adulten haben eine helle Iris, entsprechen auch aus geographischer Sicht also der Unterart menzbieri. Das Bussardfoto, hier ein diesjähriger Vogel, ist von SK. Der Taigabirkenzeisig (Carduelis flammea flammea) auf dem Bild hat einen verhältnismäßig großen Schnabel.
Pallas`s Rosefinch, adult male
Rough-legged Buzzard, immature
Schelladler (Aquila clanga) observieren immer noch die Sumpfböschung und auch die Mandschurenkraniche (Grus japonensis) lassen zuweilen, speziell in den Morgen- und Abendstunden, ihren trompetenden Ruf über die Moorfläche hallen. 
Red-crowned Crane, pair
Der Vogelfang in den  letzten Tagen bescherte uns eine neue Art für unsere Tripliste (119), in unseren Breiten allerdings eher eine banale Beobachtung – ein Buntspecht (Dendrocopos major). Nebenher gesagt unsere fünfte Spechtart in Fernost. 
Am 13. Oktober ging uns auch noch ein Laubsänger in die Netze. Aufgrund seines Gefiederzustandes gestaltet sich eine adäquate Bestimmung eher schwierig. Dennoch deuten einige Merkmale auf einen Tienshan-Laubsänger (Phylloscopus humei). Abzugrenzen wären Middendorf-  (P. plumbeitarsus) und Gelbbrauen-Laubsänger (Phylloscopus inornatus), wobei die grauen Federn am Kopf, nebst verwaschenem Scheitelstreif, die geringen Flügelmaße und der allgemein gräuliche Gefiederton für ersteren sprechen würden. Die Beinfarbe erscheint zwar recht hell, jedoch gibt es nach van Duivendijk auch solche Variationen. Letztendlich hat sich dann doch herausgestellt, dass schon einmal ein ähnlich gefärbter Laubsänger, in besserem Gefiederzustand, gefangen und als Gelbbrauen-Laubsänger bestimmt wurde.
Vier Tage später und als Erweiterug dieses Posts, werden auch die Schelladler weniger, bzw. sind nur noch einzeln am Himmel kreisend zu sehen. Allerdings kam ein Blutseidenschwanz (Bombycilla japonica) zu uns ins Camp und konnte, ob der nur sporadisch wachenden Beerenbüsche, durch ein sonders aufgestelltes Japannetz an seinem Lieblingsbusch sogar gefangen und beringt werden. 
Japanese Waxwing
Wir träumen weiterhin täglich von sibirischem Rehrücken jedoch holen uns die Rattenfamilien in unserer Küche jeden Tag aufs neue auf den Boden der Tatsachen zurück, indem sie lustlos auf den Resten unseres Kapusta herumkauen.

Immernoch vogelfrei... Bert.

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