Sternabert

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Donnerstag, 4. September 2014

Meine Auflösung der Möwen von Gravelotte...

...einige der Vögel hier für alle diejenigen, die ebenfalls Spaß an der Möwenbestimmung auf Artniveau haben - nun denn, hier meine Herleitungen.
ganz offensichtlich haben wir es hier mit einer diesjährigen Großmöwe zu tun. Der dünne, dunkle, pinselartig verjüngte Schnabel, die langen Flügel mit extrem zugespitzten HS-Spitzen, die dunkle Federboa und das helle Kopf- und Bauchgefieder, stechen sofort ins Auge. Die GAD sind nach außen irregulär hell gemustert und von innen her zeichnet sich eine dunkle Flügelbinde ab. Die meisten Mantelfedern entsprechen im August schon der zweiten Generation und auch die Schirmfedern haben das typische sichelförmige Muster - eine K1 Steppenmöwe!
Zu diesem Vogel muss ich nicht viel sagen. Unter anderem die Körperproportionen mit kleinem Kopf und dickem Bauch, der parallelkantige, lange, filigrane Schnabel und das dunkle Knopfauge weisen diese adulte Möwe als klare Steppenmöwe aus.
© Steve Klasan
Der nächste Kandidat ist schon etwas älter als der auf dem ersten Foto. Die Armdecken der zweiten Generation wirken sehr hell, auf dem Mantel erscheinen schon die ersten grauen Federn der dritten Generation. HS 9 und 10 wachsen noch, alle HS sind frisch, entsprechen also der zweiten Generation. Der zweifarbige Schnabel, die langen Beine, die hellen Unterflügel und die dunkle Federboa lassen hier wieder eine Bestimmung als Steppenmöwe zu. So bullig wie das Tier einher kommt, kann man sogar von einem Männchen ausgehen. Die Ringkombi bestätigt die Diagnose - Steppenmöwe K2, nestjung beringt am 07.06.´13 am Gräbendorfer See in Südbrandenburg.
Das ist trotz des dunklen Auges und der langen Flügel eine adulte Sturmmöwe ;)
Diesen Vogel kann man mit seinem großen, eckigen Kopf, dem schweren, parallelkantigen, stumpfen, dottergelben Schnabel mit sattem roten Gonyseck, den ausgedehnt schwarz gefärbten HS-Spitzen mit schwarzem Subapikalband auf HS 10, der warm gelben Iris, den gelben Beinen und der vergleichsweise dunkleren Mantelfärbung getrost als adulte Mittelmeermöwe ansprechen.
Die beiden sind trotz ihrer hellen Iriden mit der ausladend weißen HS-Spitze von HS 10 und dem großen, weißen Spiegelfleck auf HS 9, sowie den langen grauen Zungen auf den äußeren HS, dem langen parallelkantigen, spitz zulaufenden Schnabel und ihrer Körperproportion aus meiner Sicht ganz klare Steppenmöwen.
Bei dieser hier wird es etwas schwieriger. Das Rückengefieder und die spitzen HS sprechen für einen K1 Vogel. Insgesamt erscheint die Möwe recht braun gefärbt, mit dunkler Augenmaske, wirkt gedrungen, mit einem klobigen, eher stumpfen Schnabel und kurzen Beinen, was gut auf Mittelmeermöwe passen würde. Dennoch erkennt man bei genauerer Betrachtung schon eine Aufhellung im proximalen Teil des Schnabels, eine irreguläre helle Zeichnung der GAD und eine, für Mittelmeermöwen in diesem Alter untypische SF-Zeichnung mit eher großflächig, sichelförmig, hell gefärbten Spitzen. Der klar kontrastierende dunkelbraune Kragen kommt in der Form bei michahellis so wohl auch nur selten zum tragen. Es ist also scheinbar tatsächlich eine K1 Steppenmöwe. Die Ringkombi würde diese These noch untermauern, wurden solche Ringe doch 2013 und 2014 in Möwenkolonien in Minsk / Weißrussland und der Ukraine verwendet.
Das vorletzte Bild zeigt im Vergleich eine klassische K2 Steppenmöwe (links) und eine K2 Silbermöwe und zum Abschluss noch ein schönes Potpourrie aufgenommen von SK...
Beste Grüße - Bert...

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