Sternabert

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Donnerstag, 4. September 2014

Anfang September...

Ich grüße euch!
Mein geschätzter Freund SK und ich nutzten die ersten Tage im September 2014 für eine ruhige Fahrt durch´s Havelland. Zuerst stoppten wir am Tebelsee, wo wir eine fliegende Mittelmeermöwe im zweiten Kalenderjahr entdeckten. Ansonsten gab es hier, bis auf ca. 1600 Graugänse, nicht viel zu sehen, ausgenommen eines wohl letzten Pirols in diesem Jahr, der uns auf dem Hinweg zwischen Zachow und See vor´s Fernglas geflogen kam. In der Feldflur nördlich von Zachow wird einem unweigerlich bewusst, dass langsam der Herbst Einzug hält. Über den abgeernteten Äckern kreisten Mäusebussarde und Rotmilane und auch für Turmfalken scheint reichlich Nahrung vorhanden zu sein. Mindestens 8 Exemplare waren im Gebiet zu beobachten, einzig es fehlten die erhofften Weißbürzelweihen. In den Pflaumenbüschen am Rande der Agrarwege saßen noch einzelne Neuntöter und ob der Raubwürger noch ein Reviervogel war, oder sich schon auf dem Zug befand war nicht ganz klar. Auf dem Weg nach Garlitz besorgten wir uns an geheimer Stelle etwas zum Abendessen - hat jut jeschmeckt!
Dazu gab´s gebratene Schirmpilzschirme und Pils. ImVorfeld konnten wir in den Garlitzer Wiesen neben einem alten Seeadler, Bussarden, Rotmilanen und Turmfalken nur ein adultes Kornweihenweibchen und ein ebenfalls adultes Sperberweibchen, welches sich einen von den ca. 1800 anwesenden Kiebitzen gegriffen hatte, feststellen. Am Gülper See standen auf der Landzunge vor´m Turm um die 30 Steppenmöwen, mindestens 2 Mittelmeermöwen und 3 Silbermöwen. Limikolenzahlen zu erheben gestaltete sich aufgrund der zuhauf anwesenden Graugänse und Kormorane ziemlich schwierig, auch wenn der Seeadler desöfteren für Unruhe unter diesen Gesellen sorgte. Allerdings konnten wir zwischen den ca 5400 Graugänsen schon jeweils eine Tundrasaatgans und eine Blessgans herauspicken. Von der scheinbar vorjährigen und schon etwas länger anwesenden Weißwangengans gelang mir ein ganz ansehnliches Foto im flachen warmen Abendlicht - ebenso von diesem wunderschön gefärbten Steinschmätzer.
An unserem Lagerplatz riefen ein Kleinspecht und Beutelmeisen und als die Sonne untergegangen war, raspelte ein Biber unablässig und unüberhörbar sein Holz. Zwei Flussuferläufer sowie Bekassinen kamen rufend vorübergeflogen, ebenso eine Rohrdommel und ein Regenbrachvogel. Später in der Nacht meldete sich noch ein Waldkauz, es können aber auch zwei Rufer gewesen sein.
© Steve Klasan
© Steve Klasan
Am Morgen danach, oder besser gegen Mittag, begaben wir uns nochmal an den Gülpi. Jetzt waren weniger Gänse und Kormorane zugegen, was von Vorteil war, um die Limis ausfindig zu machen und zu zählen. Es hielten sich also am 03.09.2014 am Südufer des Gülper Sees 5 diesjährige Zwergstrandläufer, 2 diesjährige Sichelstrandläufer, 6 diesjährige und 2 adulte Alpenstrandläufer, ein adultes Kampfläufermännchen, 6 Sandregenpfeifer und ein Dunkler Wasserläufer auf, welcher allerdings nur durch seine Rufe auf sich aufmerksam machte und sich scheinbar zwischen dem verbliebenen Großgeflügel herumdrückte. Auf der Rücktour in Garlitz dann noch ein rastender, adulter Brachpieper und ein ebenfalls adulter Goldregenpfeifer zwischen den Kiebitzen.

Leider waren nur relativ wenige Vögel unterwegs, sieht man einmal von den Graugänsen und Kormoranen am See ab. Das Pareyer Luch liegt komplett trocken und bietet somit keine attraktiven Flächen für die herbstliche Rast unserer langschnäbeligen Freunde mehr. Vernässte Flächen im Umfeld des Sees sind mir in diesem Jahr nicht bekannt und die Zahlen direkt am Südufer lassen noch zu hoffen übrig...
In diesem Sinne schöne Grüße vom Sternabert...

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