Sternabert

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Mittwoch, 6. November 2013

Lustiges Gänseraten...

Tachchen,
gestern ließ es sich endlich einmal wieder einrichten, Jänse kiecken zu gehen. Trotzdem kürzlich die Jagdsaison auf meine Freunde begonnen hat, sind die Tiere im Havelland, um Ketzin herum, sehr ruhig und lassen sich, aus kurzer Entfernung, hervorragend beobachten. Auch wenn beim ersten Gänsewatch in diesem Herbst die richtigen Kracher ausblieben, habe ich die Zeit in vollen Zügen genossen. Es scheinen sich in der Gegend momentan um die 5000 nordische Gänse aufzuhalten, die sich vorrangig in größeren Trupps auf abgeernteten Maisschlägen und auf havelnahem Grünland  einfinden. Neben drei Kurzschnabelgänsen konnte ich wiedereinmal vermeindliche Gänsehybriden herauskiecken, die ja auf meinem Blog schon desöfteren Bestand von Einträgen waren. Den ersten Kandidaten habe ich, ohne große Bedenken, der Fraktion Tundrasaat- x Blessgans zugeordnet.
probable hybrid: Tundra Bean Goose x Eurasian White-fronted Goose 
Gut zu erkennen die Körpergröße und die Statur. Auf die hell gerandeten Schirmfedern, den dunkel gefärbten Schnabelspalt und die blass orange Schnabelfärbung mit schwarzem Nagel, passt o.g. Kombi ganz gut. Der zweite Vogel bereitet mir etwas mehr Schwierigkeiten. Er ist sehr hell und lässt beim ersten Blick durchs Handglas gleich eine falbe Blässgans vermuten.
possible hybrid: Pink-footed Goose x Eurasian White-fronted Goose
Beim Blick durchs Spektiv hinterließ die Gans, zumindest bei mir, dann aber einen sehr Kurzschnabelgans-ähnlichen Eindruck. Nicht nur der runde Kopf mit dem zierlichen Schnabel, auch die breite Schwanzendbinde und die breiten, hellen Säume der Mantelfedern, die locker anliegenden, breit gesäumten Schirmfedern und die Größe, sowie ihre Statur, ließen mich in diese Richtung denken. Ihre Ständer waren blass orange und der Schnabel wies eine typische brachyrhynchus-Zeichnung auf. Dass die Schnabelzeichnung von Verschmutzung herrührt, kann ich nicht zu 100 Prozent ausschliessen, sie wirkte im Feld jedoch waschecht und vor allem symmetrisch. Auch die Federn der Blesse waren direkt an der Schnabelbasis scheinbar sauber. Nicht zuletzt würde sich die Pink-, Schwarzverteilung bestens in die Gesamterscheinung der Gans fügen.
symmetrical bill-pattern with pinkish hue on tip
Die Form der Deckfedern, die ausgeprägte Bauchfleckung und die ausgewachsene Blesse zeigen an, dass wir es mit einem Altvogel zu tun haben. Hybrid aus Bless- und Kurzschnabelgans? Wie, wo, warum und wann soetwas zustande gekommen sein könnte ist mir schleierhaft und tatsächlich für einen Wildvogel sehr unwahrscheinlich - haben die beiden Gänsearten generell doch völlig verschiedene Brutareale. Ob Züchter solche Kombinationen zusammenstellen kann ich nicht sagen. Die Gans war jedenfalls unberingt. Die Bauchfleckung hätte ich bei o.g. Hybrid allerdings weniger ausgeprägt erwartet. Also doch nur eine leuzistische BG?
adult Pink-footed Goose and Goose in question (photomontage)
Mal schauen ob es beim nächsten Trip mit ´nem Rothals oder Zwerg klappt...

Tschü - Bert...

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