Sternabert

Sternabert

Donnerstag, 2. Mai 2013

Bubo bubo im Havelland...

Hallo liebe Leute,

wie  aus der Überschrift zu entnehmen ist, soll es heute, aus gegebenem Anlass, in erster Linie um den Uhu (Bubo bubo) gehen. Diese große Eule ist, nicht nur in Brandenburg, sehr selten und daher werde ich die präzisen Beobachtungsorte an dieser Stelle für mich behalten. Ja, es gibt tatsächlich zwei Gebiete im Havelland, in denen die tiefen, vollklingenden "BU-ho" Rufe derzeit zu hören sind. Ich bin mir keineswegs sicher, aber die hohe Rufintensität in der letzten Aprildekade, lässt wohl leider nur auf unverpaarte Männchen schließen. Eins der Tiere bereitete mir vor einer Woche eine besondere Freude, indem es sich in der Dämmerung unvermittelt, direkt in nächster Nähe, in einen Baum setzte und ca. zehn Minuten lang den, auf geringe Distanz gehört, erstaunlich leisen, Balzgesang vortrug.
Ich hatte es mir zuvor in einer Weide bequem gemacht und seinen fernen Rufen schon eine Weile gelauscht, als der nächtliche Jäger plötzlich lautlos von hinten angeflogen kam und sich, leider mit dem Rücken zu mir, auf seiner Warte niederließ. So ein unglaubliches Glück hat man nur einmal im Leben! Später strich er ab, um von anderer Stelle bis in die Dunkelheit hinein weiter zu rufen. So konnte ich mich scheinbar unbemerkt aus seinem Revier heraus pirschen. Erst in mondheller Nacht war sein "UU-hu" nur noch sporadisch zu hören.
Einige Tage später rief er noch in ähnlicher Intensität im bekannten Gelände. Den zweiten havelländischen  Uhu hörte ich zusammen mit S. K. in der Walpurgisnacht kurz vor Null Uhr aus einiger Entfernung. Dieser Geselle meldete sich erst in absoluter Dunkelheit und rief ungefähr eine Dreiviertelstunde. Seit Anfang der 90er Jahre werden in Brandenburg wohl wieder häufiger revieranzeigende Uhus bemerkt. Brutnachweise kann man aber an einer Hand abzählen. Ich bin gleichermaßen überrascht, wie begeistert und wünsche den Jungs, dass sie irgendwo versteckt vielleicht doch ihr brütendes Weibchen sitzen haben. Im Pareyer Luch hält sich seit einigen Tagen ein Paar von Stelzenläufern (Himantopus himantopus) auf.
Schön und in der Havelniederung mittlerweile selten zu beobachten ist die Uferschnepfenbalz mit Kopula. Diese wirklich adretten Watvögel sind sehr stimmfreudig und so ist es nicht schwierig, das mal schleppend und mal schnell gereiht hervorgebrachte "Witte Witte Witte" aus den anderen Enten- und Limikolenrufen heraus zu hören. Als Eselsbrücke kann man diesen Balzruf mit dem engl. Namen der Schnepfe in Verbindung bringen: Black-tailed GodWIT (Limosa limosa).
Tüpfelsumpfhühner (Porzana porzana) und Kleinrallen (Porzana parva) rufen und auch die Ortolane (Emberiza hortulana) sind in ihren hiesigen Home ranges angekommen
Am Wochenende ist Birdrace - Vogelrennen! Nein, es rennen nicht die Vögel, sondern in unserem Fall 4 Auspices, die Nachtschwalben aus Potsdam, die versucht sein werden, eine hohe Vogelartenzahl zu ermitteln und somit in den oberen Rängen der bundesweiten Gesamtauswertung mit zu rangieren. Drückt uns die Daumen! Ergebnisbericht folgt.

Horrido - Bert...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen