Sternabert

Sternabert

Montag, 6. Mai 2013

Birdrace 2013...

Hallo Freunde!

Hier nun in aller Kürze der angekündigte Bericht vom 2013er Birdrace.
Wie ihr seht, sind wir in den letzten Jahren nicht gealtert.
In Wirklichkeit hatte zumindest ich in der Nacht zuvor zu tun, überhaupt eine Zwergenmütze voll Schlaf zu kriegen und so ging es gegen 4:30 Uhr dann, entsprechend zurechtgemacht und gefühlt mindestens 85-jährig, endlich los. Wir hatten trotzdem alle gute Laune und das Wetter spielte in diesem Jahr auch fantastisch mit. Am Ende des Tages waren wir nach 144 Arten alle schwer k.o. und belegten in der bundesweiten Gesamtwertung , ein paar Stellen nach den Cracks vom Team "Havelland", unserer direkten Konkurrenz, (nur) den 9. Platz, den wir uns dann auch noch mit den Erzrivalen, den "Pornithos" aus der Potsdamer FG-Ornithologie, teilen müssen, die allerdings in der Uckermark unterwegs waren und ansonsten eigentlich auch ganz nette Jungs sind ; ) . Nun ja, wir werden es überstehen. Um den Text nicht ins Unermessliche zu verlängern, wollte ich heute nur einmal die Arten aufführen, die uns bei korrekter Spielweise (d.h. mindestens 3 "Running Men" in unserer 4er-Gruppe müssen den Vogel gesehen oder gehört, zumindest sicher bestimmt haben), durch die Lappen gingen. Dies waren namentlich Waldwasserläufer, Waldbaumläufer, Wintergoldhähnchen und Temminckstrandläufer. Letzterer verschwand in den Pareyer Wiesen immer wieder hinter Grasbüscheln und flog nach recht kurzer Beobachtungsdauer schließlich bei Störung ab und ward nicht mehr wiedergefunden. Dass wir keine Bartmeisen hatten, war unsere eigene Selberschuld, da wir es vorzogen, beim Frühstück in Ruhe und im Sitzen der Beutelmeise zu lauschen und nicht mehr durch die angrenzenden, von Bartmeisen bewohnten, Schilffelder zu streifen - "die kriegen wa heut´ Abend noch" - Pustekuchen. Eisvogel, Gelbspötter, Raubwürger, Heckenbraunelle, Rebhuhn, Weidenmeise, Wendehals (Jynx torquilla) und Co. waren auch fest eingeplant, machten uns aber ihrer selbst einen Strich durch die Rechnung, indem sie sich weder zeigten, noch irgendwelche Laute von sich gaben.
Dafür überraschte uns ein Wespenbussard, der im lichten Wald unseren Weg kreuzte, sich kurz auf einer Kiefer niederließ und später nochmal für alle rief und in schöner Beo-Distanz über unseren Köpfen kreiste. Alle anderen Sichtungen sind auf der DDA-Liste minutiös aufgelistet nachzulesen. Schöne, spannende und lustige Sache, das mit dem Birdrace. Sicher gehen wir 2014 wieder an den Start. Dann u.U. mit aktuellem Team-Foto...

Allerbestens - Bert...

Donnerstag, 2. Mai 2013

Bubo bubo im Havelland...

Hallo liebe Leute,

wie  aus der Überschrift zu entnehmen ist, soll es heute, aus gegebenem Anlass, in erster Linie um den Uhu (Bubo bubo) gehen. Diese große Eule ist, nicht nur in Brandenburg, sehr selten und daher werde ich die präzisen Beobachtungsorte an dieser Stelle für mich behalten. Ja, es gibt tatsächlich zwei Gebiete im Havelland, in denen die tiefen, vollklingenden "BU-ho" Rufe derzeit zu hören sind. Ich bin mir keineswegs sicher, aber die hohe Rufintensität in der letzten Aprildekade, lässt wohl leider nur auf unverpaarte Männchen schließen. Eins der Tiere bereitete mir vor einer Woche eine besondere Freude, indem es sich in der Dämmerung unvermittelt, direkt in nächster Nähe, in einen Baum setzte und ca. zehn Minuten lang den, auf geringe Distanz gehört, erstaunlich leisen, Balzgesang vortrug.
Ich hatte es mir zuvor in einer Weide bequem gemacht und seinen fernen Rufen schon eine Weile gelauscht, als der nächtliche Jäger plötzlich lautlos von hinten angeflogen kam und sich, leider mit dem Rücken zu mir, auf seiner Warte niederließ. So ein unglaubliches Glück hat man nur einmal im Leben! Später strich er ab, um von anderer Stelle bis in die Dunkelheit hinein weiter zu rufen. So konnte ich mich scheinbar unbemerkt aus seinem Revier heraus pirschen. Erst in mondheller Nacht war sein "UU-hu" nur noch sporadisch zu hören.
Einige Tage später rief er noch in ähnlicher Intensität im bekannten Gelände. Den zweiten havelländischen  Uhu hörte ich zusammen mit S. K. in der Walpurgisnacht kurz vor Null Uhr aus einiger Entfernung. Dieser Geselle meldete sich erst in absoluter Dunkelheit und rief ungefähr eine Dreiviertelstunde. Seit Anfang der 90er Jahre werden in Brandenburg wohl wieder häufiger revieranzeigende Uhus bemerkt. Brutnachweise kann man aber an einer Hand abzählen. Ich bin gleichermaßen überrascht, wie begeistert und wünsche den Jungs, dass sie irgendwo versteckt vielleicht doch ihr brütendes Weibchen sitzen haben. Im Pareyer Luch hält sich seit einigen Tagen ein Paar von Stelzenläufern (Himantopus himantopus) auf.
Schön und in der Havelniederung mittlerweile selten zu beobachten ist die Uferschnepfenbalz mit Kopula. Diese wirklich adretten Watvögel sind sehr stimmfreudig und so ist es nicht schwierig, das mal schleppend und mal schnell gereiht hervorgebrachte "Witte Witte Witte" aus den anderen Enten- und Limikolenrufen heraus zu hören. Als Eselsbrücke kann man diesen Balzruf mit dem engl. Namen der Schnepfe in Verbindung bringen: Black-tailed GodWIT (Limosa limosa).
Tüpfelsumpfhühner (Porzana porzana) und Kleinrallen (Porzana parva) rufen und auch die Ortolane (Emberiza hortulana) sind in ihren hiesigen Home ranges angekommen
Am Wochenende ist Birdrace - Vogelrennen! Nein, es rennen nicht die Vögel, sondern in unserem Fall 4 Auspices, die Nachtschwalben aus Potsdam, die versucht sein werden, eine hohe Vogelartenzahl zu ermitteln und somit in den oberen Rängen der bundesweiten Gesamtauswertung mit zu rangieren. Drückt uns die Daumen! Ergebnisbericht folgt.

Horrido - Bert...