Sternabert

Sternabert

Mittwoch, 9. Mai 2012

Im Herzen des Havellandes

Hello again, am 07.05. verbrachte ich einen fulminanten Abend in weiter Luchlandschaft. Als ich ruhig und einsam durch die Wiesen zog, leitete ein balzfliegender Großer Brachvogel das Spektakel ein.
Die wehmütigen Rufe wurden in flatterigem Rundflug vorgetragen und hallten durch die weite Stille. Kurze Zeit später hörte ich aus der Ferne leise, aber doch prägnante, silbrig klingende Sequenzen aus der Strophe des Blaukehlchens, die beim Näherkommen lauter wurden und schließlich zu einem satten Balzgesang des in Brandenburg noch recht selten vorkommenden Vertreters der Drosseln anschwoll. Ich nahm also Platz auf einem Baumstamm in unmittelbarer Nähe eines Grabens um dem Lied zu lauschen, als plötzlich heimlich und kaum wahrnehmbar ein Fischotter an meinem Plätzchen vorbeischwamm, in kurzem Zeitabstand gefolgt von einem Biber, welcher die selbe Strecke nahm. Die Biberfraßspuren mussten einem schon vorher ins Auge fallen. Doch was war das? Aus dem Hintergrund gelangten zwei mir bekannte, aber leider lange nicht mehr im Brandenburgischen gehörte, heisere "KII-eff"-Rufe an mein Ohr. Mensch, eine Sumpfohreule!
Ein balzrufendes, flügelklatschendes Männchen hat mich ja erst Ende März an anderer Stelle aus meinem Prinzessinenschlaf geholt. Später bot die Eule in einiger Entfernung noch einen ca. 5 min. andauernden Revierflug mit eben diesen rauhen, kläffenden "KII-eff"-Rufen und Flügelklatschen. Ich war seelig, doch ein Rebhahn in Hochzeitslaune machte die Sache für mich dann noch komplett rund. Besser, aufregender und trotzdem auf seine Art entspannend, kann´s nun wirklich nicht laufen.
Am nächsten morgen stattete ich den Großtrappen im Garlitzer Schutzgebiet einen Besuch ab und fand auch 8 Hähne in Hochstimmung sowie 4 Hennen in deren näherem Umfeld. Meine erste Wachtel in diesem Jahr begrüßte mich aus einer mit Pusteblumen übersäten Wiese und Bluthänfling, Dorngrasmücke, Braunkehlchen und Grauammer besorgten den Rest. In der Luft erkannte ich einen Turmfalken und Wiesenweihen. Letztere in Brandenburg selten, hier im Schutzgebiet mit ca. 4 Brutpaaren aber noch heimisch. Turmfalken scheinen sich zahlenmäßig, verglichen mit den letzten Jahren, wieder im Aufwind zu befinden.
Zum Abend hin zog es mich ins Wachower Lötz, wo sowohl Feld- und Rohrschwirl, als auch Teich-, Schilf- und Drosselrohrsänger für die vorherrschende Geräuschkulisse sorgten. Intermittierend kann man hier außerdem Kuckucke, Bartmeisen, Rohrammern, Zwergtaucher, Wasserrallen und 2 Große Rohrdommeln hören. Ebenfalls 2 Baumfalken befanden sich über´m Schilf auf der Jagd nach umherfliegenden Isekten.

Meine "Zielarten" Blaukehlchen und Kleines Sumpfhuhn ließen mich nicht im Stich und übertönten die anderen nach Einbruch der Dunkelheit. Unverpaarte Männchen des Kleinen Sumpfhuhnes tragen ihre einprägsame Strophe auch am hellerlichten Tag vor.

Sie erreichen, bedenkt man ihre Göße, eine erstaunliche Lautstärke und so ist ihr niedliches Bellen weithin hörbar. Der im Video singende Sumpfhahn muß sich erst noch einkalauern. Die Bildquali hat durch´s  Zusammenfalten erheblich gelitten. Ton ist natürlich auch nicht astrein - aufgenommen aus der Hand mit einer Nikon Coolpix 300...


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