Sternabert

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Freitag, 29. März 2013

Der alte Winter, in seiner Schwäche,...

... hat das Land noch immer fest im Griff. Im Pareyer Luch oder in der Gutenpaarener Feldflur steht man mit einfachen Allwetterreifen und ohne Schneeketten wegen der Verwehungen so manche Angst aus. Zumal diese Gebiete aufgrund des schnee- und eisbedeckten Zustandes ohnehin fast vogelleer sind. In Garlitz sind die Wege frei und in einer eigens dafür freigeschobenen Zone bei Buschow halten sich ca. 40 Großtrappen zum Fressen auf. Ein Hahn sah sein Gemüt durch die vorherrschenden äußeren Temperaturen noch nicht vollends abgekühlt.
Ein Großteil der seltenen, imposanten und vor allem sehr schönen Vögel hielt sich teilnahmslos abseits und gab sich dem Komfortverhalten und der Nahrungsaufnahme hin.
Am großen Turm in den Garlitzer Wiesen standen noch 3 weitere Trappen und es kamen zusätzlich 10 aus nordwest eingeflogen. Auch mein erster Weißstorch in diesem Jahr schwang sich in einiger Entfernung durch die Luft und konnte später nochmal am Boden beobachtet werden. Kurz vor 19 Uhr erschien dann noch eine Eule im letzten Büchsenlicht und in einiger Entfernung. Ob Sumpfohreule oder Waldohreule muß hier leider offen bleiben. Am Gülper See herrschten arktische Verhältnisse, so dass sich die meisten Wasservögel in den geschützten Bereichen am Nord- und Ost-Ufer aufhielten. Immerhin der erste einsame Rothalstaucher in 2013. Bei Gorz standen am 27.03. ca. 620 Kraniche auf einem mit Mist bestreuten Acker. Am folgenden Tag waren es ungefähr 850. Das Einflugmanöver einzelner Tiere lässt einem Vogelfreund dort jedoch zuweilen den Atem stocken, da sie aus NO kommend,  eine KV-Leitung überqueren müssen und diese scheinbar nur mäßig orten können. Anbei auch ein Ind. mit heller Iris. Vor einigen Jahren wurde eine Subspezies (Grus grus archibaldi) für Armenien beschrieben, die helle Augen hat, deren Warzenhaut im Kronenbereich jedoch durchweg schwarz sein müßte. Die des digiscopierten Kranichs ist rötlich und auch im "Handbuch der Vögel Mitteleuropas" ist bei der Nominatform von Augenfarben von weißlich, über rot, bis dunkelbraun die Rede. Auffälliger Vogel!
Im Pareyer Luch auch ein immaturer Steinadler. Allerdings auf dem Arm eines Beizjägers.
Hauptsache der hat nicht den Osterhasen gegriffen!

                                                 In diesem Sinne - frohe Ostern!
                                       
                                                                    Bert...


Freitag, 15. März 2013

Abschied zum Frühling...

Am 12.03. war ich mit W.P. nochmal auf Gänse aus. Im Märzenschnee und bei gutem Licht musterten wir in HVL, BRB und PM viele tausend nordische Gänse. Es gab Hybride und fehlfarbene Blessgänse, Weißwangen und noch wenige Tundrasaat zu sehen. In Zachow überraschte uns ein adulter Wanderfalke, welcher in unmittelbarer Nähe, wenn auch nur halbherzig, einen Schwarm Rassetauben anjagte und damit in wilde Panik versetzte. Die Wanderfalkenbilder sind von W. Püschel.
Viele von den anwesenden Graugänsen stehen schon paarweise und stecken ihr Revier ab. Am Rande von Wachow trafen wir auf 2 laut zeternde Nilgänse, die bei der Behauptung oder Eroberung eines möglichen Brutplatzes recht rabiat zur Sache gehen können. Ich blieb draußen im Havelland und war am Folgetag nochmal alleine Abschied nehmen. Die Gänsemassen vom Vortag (z.B. ca. 20000 Ind. in der Feldflur nördlich von Gutenpaaren) waren über Nacht  verschwunden. Sie erschienen uns schon gestern extrem unruhig, was nun einerseits auf die Vergrämungsmaßnahmen einzelner Landwirte, andererseits aber sicher auch auf eine Art Zugunruhe unter den Tieren zurückzuführen gewesen sein könnte. Hier sei nebenbei auch einmal angeführt, dass wir einen netten Plausch mit einem sehr umgänglichen und verständnisvollen Bauern hatten, der uns versicherte, die Gänse nur bei absoluter Notwendigkeit vom Acker hochzutreiben. Scheinbar hatte er sich löblicherweise mit den Ergebnissen aktueller Gänseforschung etwas auseinandergesetzt. Am 13.03. hielten sich also nur noch wenige tausend Feldgänse in 2 größeren Trupps um Saaringen und ansonsten eher versprengt im Gebiet auf. Eine adulte Kurzschnabelgans stand noch tapfer anbei und trippelte, wie auf dem unteren Foto zu sehen ist, zum letzten Gruß in "Schwanensee-Manier" durch´s Bild.
Die Gänse gehen, der Frühling kommt! In dem Zuge fielen große Zugtrupps von Feldlerchen, einmal ca. 1500 Ind. und später nochmal ca. 700 Ind., zur Rast auf den verschneiten Äckern ein. Die erste Goldammer schmetterte ihr Lied und trotzte damit den Minusgraden, ein Erlenzeisig zwitscherte und trillerte seine Strophen, welche zuweilen auch Imitationen von anderen Singvögeln enthalten und ebenfalls die Haubenlerche, an angestammter Stelle, erfreute mich mit ihrem melancholisch flötenden Gesang.
Kranichpaare stehen oft  schon in der Nähe von Feldgehölzen und geben sich dem Balzspiel hin, natürlich begleitet von ihren weit tragenden, typischen Rufreihen. Unter anderen reihten sich noch 4 Bachstelzen, 5 Rotmilane, 5 Rohrammermännchen und einige tremulierende Stare in den Reigen der Frühlingsboten ein.
Die Tage werden länger und die Spannung steigt!

Eine gute Zeit wünscht euch Sternabert...