Sternabert

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Dienstag, 20. November 2012

In den Wolken...

... etwas abgewandelt hat das glaub´ ich Reinhard Mey mal gesungen. Nun, ich war heute bei schwerem Nebel draußen und hab´ nach den Gänsen in HVL und PM geschaut. Es sind einige im Gebiet (ca. 6000 - 8000), die erfassten Zahlen sind allerdings im unteren Bereich einzuordnen, da in dieser zähen, wabernden Masse nur teilweise alle Vögel zu entdecken waren. Dennoch was für die Seele und irgendwie auch spannend.

Zuerst blitzt in einem Trupp Tundrasaatgänse (A.f.rossicus) eine breite weiße Schwanzendbinde auf. Die locker liegenden, langen, weiß gerahmten Schirmfedern sind auch zu sehen und lassen einen neblig, silbrigen Schimmer erkennen. Als nächstes zeigt uns die Gans ihre typische, gedrungen wirkende Statur mit kurzem Hals, sowie kleinem Kopf und Schnabel. Das Rückengefieder ist recht hell.
Dann nimmt sie eine aufmerksame Haltung an - auch hier wieder typisch und gut srukturell von den rects stehenden Tundrasaatgänsen zu unterscheiden, mit breiter weißer Schwanzendbinde und dunkler hinterer Flanke. Nun noch eine Rufreihe und die Sache ist trotz nebulöser Verhältnisse sicher.


Eine Kurzschnabelgans (Anser brachyrhynchus). Schaut man sich die großflächigen, eckig gerandeten Rückendecken an, kann man sie sogar unter diesen Bedingungen als Alvogel bestimmen.


Es stehen fast artreine Trupps normaler Tundrasaatgänse im Nebel, zwischen denen man beim besten Willen keine "Besonderheit" herauspicken kann, Blessgänse sind in der Regel auch mit von der Partie.
im Fall von A. albifrons hier rechts im Bild eine adulte und eine diesjährige, wie man am Fehlen der Blesse und den rund gerandeten Rückendecken unschwer erkennen kann.


Mit etwas Glück und zur richtigen Zeit taucht aus dem Nichts sogar noch einer meiner Lieblingsvögel, wenn man das so sagen kann, auf.
Ich meine weder die adulte Weißwangengans (branta leucopsis), welche auch ganz hübsch ist, noch die Graugans (Anser anser) in der Bildmitte.
Im Vordergrund schleicht sich eine adulte Waldsaatgans (A.f.fabalis)
durch die Szene. Auf dem rechten bearbeiteten Bild ist ggf. ein dazugehöriger Jungvogel zu sehen, welcher mir im Feld gar nicht aufgefallen ist. Körperstatur und Profil würden passen. Auf dem letzten Foto nochmal der Altvogel, als sich der Nebel etwas verzogen hatte.
Aufgrund der Größe und des Gesamteindrucks möglicherweise ein Männchen.

Nach seinen phänotypischen Merkmalen würde ich den nächsten Vogel als sicheren Kandidaten für einen Hybriden A.f.rossicus x A.albifrons 
ansehen. Unter Berücksichtigung der Form der Rücken- und Flankenfedern, der Bauchfleckung und der angedeuteten Blesse zumindest kein diesjähriger Vogel. Der Schnabel ist zweifarbig fleischfarben/ orange und zeigt dunkle Markierungen, speziell am Unterschabel und einen schwarzen ovalen Nagel. Das sind sowohl bless-, als auch saatgansrelevante Bestimmungsmerkmale, welche hier, nach meiner Ansicht, klar für Mix sprechen. Mit diesem Thema hab´ ich mich hier in einem älteren Post schon einmal auseinander gesetzt.

Schöne Grüße - Bert...

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