Ahoi liebe Freunde der brandenburgischen Avifauna! In meinem Blog möchte ich allen Interessierten die weite Schönheit des Havellandes mit seinen saisonal bedingten ornithologischen Höhepunkten vorstellen und gegebenenfalls auch etwas näher bringen . . . Poka - Bert . . .
Sternabert
Mittwoch, 18. September 2013
Havelland letzthin...
Hallo Vogelkieker! Vom 09.09. bis zum 11.09. war ich mit meinem Kumpel SK in meinem "Hausgebiet" auf Pirsch. Die letzten Tage auch allein, nur hatte ich leider meine Kamera nicht im Gepäck. So dass nur wenige Bilder entstanden sind. Die Tage vom 09. bis 11. erbrachten erstaunlich viele Küstenlimikolen. Wir konnten 3 Pfuhlschnepfen (Limosa lapponica), 1 Knutt (Calidris canutus) und 6 Sanderlinge (Calidris alba), alle im Jugendkleid, ausfindig machen. Auf einer Brache am Nordufer des Gülper Sees fanden wir unsere erste adulte Kurzschnabelgans (Anser brachyrhynchus) der Saison unter hunderten von Graugänsen (Anser anser), einigen Tundrasaatgänsen (Anser fabalis rossicus) und 3 Blessgänsen (Anser albifrons). Unweit von dort noch 4 Grünschenkel, von denen ein adulter, noch fast komplett im Prachtkleid, einen eher späten Altvögel dieser Art auf dem Zug durch unsere Breiten, darstellen dürfte.
Wo die Kurzschnabelgans so früh im Jahr herkommt, ist mir ein Rätsel, brüten diese doch in Grönland, Island und Spitzbergen, wobei Brutvögel aus den beiden erstgenannten Regionen, meines Wissens auf den Britischen Inseln Winterquartier nehmen. Die von Spitzbergen ziehen die norwegische Küste entlang nach Dänemark und über die Deutsche Bucht in die Niederlande. Es gibt wohl auch Vermutungen, dass wenige Tiere zur Kola-Halbisel fliegen, dort auf ziehende Saatgänse treffen, und mit denen mitgezogen werden. Tatsächlich ist es bei uns so, dass man Kurzschnabelgänse zumeist in Tundrasaatganstrupps, seltener in Blessganstrupps und praktisch nie artrein unter sich antrifft. In jedem Fall ist diese Gans außerordentlich früh dran. Erstbeobachtungen aus vergangenen Jahren datieren Ende September.
Im Pareyer Luch gab es auch viele diesjährige Kampfläufer (Pugnax pugnax), Dunkelwasserläufer (Tringa erythropus), Alpenstrandläufer (Calidris alpina) und nur noch wenige Bruchwasserläufer (Tringa glareola) Ihre Anzahl war zuweilen bestens zu ermitteln, denn Rohrweihe (Circus aeruginosus), Habicht (Accipiter gentilis) und Wanderfalke (Falco peregrinus) sorgten für einige Aufregung und spektakuläre Flugmanöver. Auf dem Bild ein noch etwas ungeschickter Rothabicht.
Sehr gefreut hat mich auch die akustische und visuelle Feststellung eines Rotkehlpiepers in den vernässten Wiesen. Ohne die Kenntnis des arteigenen Flugrufes ist das in dem großen, unwegsamen Gebiet allerdings mit der Suche nach der sprichwörtlichen Stecknadel gleichzusetzen. Nur zur Ansicht einmal ein Bild eines Rotkehlpiepers, den ich vor Jahren in Rumänien digiscopiert habe.
Am Südufer des Sees sitzen Größmöwen, in gleichbleibender Zahl, wie im Sommer üblich. Auch immer die selben Verdächtigen sind dabei, auf dem Bild die zwei, beim Komfortverhalten. Zuweilen gibt sich auch mal ´nen neuer die Ehre, z.B. eine K2 Steppe aus der Slovakai mit weißem Ring: 038:S. In 2012 wurden in diesem Beringungsprojekt 60 Steppenmöwen und 1 Mittelmeermöwe (Larus michahellis) in Slovakia beringt. Und hier die beiden Polskis PDBP im Vordergrund und PANT dahinter.
Die Limizahlen haben merklich abgenommen, obwohl doch noch verschiedene Arten auf der Rast beobachtet werden können. Die Bühne wird jetzt allerdings eher wieder frei für Gänse und so manch einen Greifvogel. Die Rotfußfalken (Falco vespertinus) haben gerade Hochsaison und so treiben sich einige Jungvögel in der Feldflur im Havelland umher. Soweit ersteinmal wieder. Auf etwas beständigeres Wetter hoffend grüßt Bert...
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