Gestern, am 27.02., war ich mit J.K. unterwegs. Gemeinsam hatten wir ein fulminantes Treffen mit Großmöwen und Gänsen. Ca. 150 Steppen, 5 Mittelmeer, ca. 100 Silber, 8 Mantel und als 3-jahres Möwen ca. 30 Sturmmöwen spektakelten vor unseren Linsen. Mittenmang und scheinbar recht ausgehungert, kröpfte ein verm. Schwarzmilan gierig ein Schweineherz. Unter den Silbermöwen hielten sich auch einige gelbfüßige Individuen auf, welche zumeist von der nördlichen Ostsee stammen, früher als "omissus" zusammengefasst wurden und der Unterart L. a. argentatus angehören.
Auf dem folgenden Bild auch 2 immature Steppenmöwen (Larus cachinnans)
Sturm-, Silber- und Steppenmöwen. In Brandenburg sind, wie schon öfter angemerkt, auch einige Nachkommen von Paaren aus Silber- und Steppenmöwe unterwegs. Sie werden von manchem treffend als "Larus polonicus" bezeichnet, da sie zumeist in polnischen Kolonien erbrütet wurden. Ein Teil jener erblickte aber auch im Südbrandenburgischen das Licht der Welt.
Und nun noch der Star des Tages: vielleicht ein Februar-Schwarzmilan? Der täte es seinen roten Verwandten gleich, die eigentlich um diese Jahreszeit in Brandenburg ihren Auftritt haben. Einzelne Rotmilane (Milvus milvus) überwintern reglmäßig in Deutschland und vor allem in Südschweden. Von Schwarzen ist mir das nicht bekannt. Er ist für gewöhnlich ein Langstreckenzieher. Nur wenige Tiere aus unseren Breiten überwintern wohl schon auf Sizilien oder in SW- und SE-Europa, den Großteil verschlägt es allerdings bis hinter die Sahara. Vorjährige Vögel übersommern oft auch noch in diesen Gefilden. Der verm. Milan auf dem Foto wäre dann adult, was man auf die aufgehellten Iris zurückführen könnte.
ABER: Statur, Haltung und braune Kopffärbung sowie der frühe Zeitpunkt der Beobachtung, passen eigentlich nicht auf einen adulten Schwarzmilan. Vielmehr ist auf den Fotos zu erkennen, dass wir es mit einem vorjährigen Mäusebussard zu tun haben. Junge Buteos weisen auch helle Iriden auf. Unser Vogel ist insgesamt sehr dunkel, dazu mit ziemlich ramponiertem und verschmutztem Gefieder.
Seine erstaunlich dunklen Stoßfedern wirken zwar nur geringfügig gezeichnet, jedoch haben sie, eher bussardtypisch, helle Schäfte. Auch der Gesichtsausdruck, die kaum erkennbaren dunklen Schaftstiche und die generelle Färbung der Flügeldecken und Mantelfedern, sowie einzelne helle Brustmarkierungen, sprechen hier gegen den schwarzen Wanderer.
Einige Tausend nordische Feldgänse haben wir uns auch angesehen. Bis auf 2 Kurzschnabelgänse konnten wir in der kürze der Zeit aber keine weiteren "Goodies" entdecken.
Ciao - Bert...