Die subadulte Mantelmöwe (larus marinus) macht durch ihre klobige Statur, das dukle Rückengefieder und den schweren Schnabel keine größeren Bestimmungsprobleme. Viele adulte Mantelmöwen haben, ähnlich wie Steppenmöwen eine dunkle Iris. Nicht so die Heringsmöwe. Auf dem zweiten Bild sehen wir eine solche. Diese Art unterteilt sich in Unterarten von denen i.d.R. 3, graellsii, intermedius und fuscus, in unseren Breiten anzutreffen sind. Wer sich für die Unterscheidug dieser interessiert, kann sich hier etwas belesen.
Im Vergleich zur Mantelmöwe sehen wir bei dem Vogel eine zierlichere Gestalt mit kleinem Kopf und schmalem Schnabel. Die Flügel sind, gerade bei Heringsmöwen, sehr lang und die Beine bei adulten immer quittegelb, was man hier, wegen der Schlickverschmutzung, nicht erkennen kann.
Auf dem letzten Bild ist eine Steppenmöwe in Position geschommen. Diese Art hätte ich am Dollart nicht unbedingt erwartet. Bei uns in Brandenburg dominiert sie die Möwentrupps zur Zugzeit allerdings. Für
Ostfriesland eine schöne Beobachtung. Über´m umliegenden Schilf jagten Sperber und Merlin und zu gegebener Zeit singen hier die Blaukehlchen aus Fast jeder Ecke. Die Feststellung von Bartmeisen ist vom zum Turm führenden Bohlensteg aus eigentlich obligat.
Am Leyhörn bei Greetsiel wurden wir von Gerjet, einem angenehmen Orni vom Ort, durch das Naturschutzgebiet geführt. Ich entdeckte eine adulte Raubseeschwalbe, die sich zwischen den ca. 170 Löfflern niederliess. Über dem gegenüberliegenden Deich formierten sich Wolken von Alpenstandläufern und direkt am Wegesrand überraschten uns diese illustren Gesellen.
Vier Sumpfohreulen rasteten am Rande der frisch duftenden Strandasterfelder. Dieses Jahr hatte ich schon erstaunlich viele Begegnungen mit dieser seltenen und schönen Eule.
Zur Brutzeit sogar und besonders erfreulich, in heimatlichen Gefilden. Auch ein kleiner Falke erregte unsere Aufmerksamkeit. Da er leider schnell wieder verschwand, gelang mir nur ein Schnappschuss, auf dem er aber ob des Gesichtsausdrucks, seiner
Schwanzzeichnung, und der kurzen Flügel sicher als Merlin zu erkennen ist. Die bräunliche Gesamtfärbung, sowie die beigen Federränder können auf einen diesjähtigen Vogel hinweisen. Auch Turm und Wanderfalke waren zugegen, letzterer hatte es sicher auf ein paar der schätzungsweise 32000 Alpenstrandläufer abgesehen. Wenige Sichelstrandläufer, Pfuhlschnepfen, einige Sandis, Kiebitzregenpfeifer, Rotschenkel und Knutts flogen in den Massen mit. Nicht so schön war der Fund einer toten Trottellumme. Lebendige Tiere dieser Art sahen wir leider nicht.
Im beschaulichen Greetsiel sicherte eine adulte Silbermöwe lautstark den ansonsten völlig ungesicherten Hafenbereich. Insgesamt konnten wir an 3 Tagen 109 Vogelarten finden und ließen es uns bei Flens, Fisch und Nordseekrabben gut geh´n
Bin dann mal in Schweden!
Es grüßt - Bert...