Heute gibt´s mal einen Bericht aus dem westlichen Smaland. Wir nahmen Mitte April Quartier am Illerasasjön, welcher von einer für diesen Teil Schwedens typischen Landschaft umgeben ist. Verwunschene, feuchte Fichtenmischwälder mit eingestreuten Hochmooren und Kahlschlägen auf hügeligem, zuweilen felsigem Grund. In der Nähe liegt der Nationalpark "Store Mosse" - großes Moor.
In dieser Umgebung riefen ebenfalls Große Brachvögel, aber auch Goldregenpfeifer trugen ihr melancholisches Lied im Fluge vor.
Auf den Bildern sehen Sie jeweils ein Weibchen und ein Männchen dieser Limikolenart. Etwas später im Jahr kann man hier auch die surrealen Strophen der Zwergschnepfe vernehmen.
Früh am Morgen ist das Moor erfüllt vom Kollern der balzenden Birkhähne. Einzelne tragen ihren Gesang von der Spitze einer Moorkiefer vor. Auch in diesem Bereich des Schutzgebietes sind die Distanzen eher groß, so dass mir nur mäßige digiscopierte Bilder gelangen. Erkennen kann man die prächtigen Hähne aber...
Birkhühner kamen früher auch im Havelland vor. Sie waren im Dreetzer Luch sowie im Rhinluch anzutreffen. Die letzten wurden meines Wissens Mitte der 70er Jahre bei Garlitz beobachtet.
In den geheimnisvollen, moosigen, mit Flechten und Beerengesträuch bewachsenen Wäldern trifft man unter anderem auf Auerhühner, Walschnepfen, Fichtenkreuzschnäbel, Erlenzeisige und Misteldrosseln. Auerhühner zeigen sich sehr scheu und sind in ihrem Tarnkleid meist nur kurz beim Auffliegen zu sehen.
Einen Balzplatz hab´ ich in der kürze der Zeit leider nicht finden können. Die Lautäußerungen der Tiere sind ohnehin nicht sehr weit zu hören, was sich durch die Beschaffenheit des Geländes sicher nicht verbessert. Dennoch kann man ab und an ihre Hinterlassenschaften finden und mit etwas Glück auch Federn, welche sich bei den vorherrschenden klimatischen Bedingungen im Wald allerdings schnell zersetzen. Der Kiel einer schönen Schwanzfeder eines Hahnes war schon so vermodert, dass die Feder an sich leider nicht mehr zu gebrauchen war.
links Schwungfedern eines Auerhahnes. Diese verwitterte Rupfung fand ich am Rande eines kleinen Moores namens Klomossen.
Kanadagans und Kranich. Das Kranichbild zeigt einen weiblichen Vogel, der sich gerade seinem Gatten präsentiert. Leider habe ich es versäumt, die kurz darauf folgende Kopula abzulichten. So ist es nun mal mit dem Geschick.
Natürlich trifft man bei seinen ausgiebigen Streifzügen durch die Idylle auch auf Elche. Ihre Trittsiegel und Kötel sind überall zu finden. Elche sind sehr behäbige Tiere und so gelangen mir einige Bilder eines Jungtieres, welches ich beim Fressen überraschte. Als es weiterzog, stellte sich heraus, dass nur wenige Meter daneben auch seine Mutter stand. Diese hatte ich trotz ihrer Größe vorher nicht bemerkt! Also, auch Elche sind im Walde gut
getarnt...
Das war selbstverständlich nur ´ne kurze Zusammenfassung der Erlebnisse im Süden Skandinaviens. Eine Reise dorthin lohnt sich in jedem Fall - probieren Sie´s mal aus...